Wir müssen aufgeben nach 30 Jahren

Liebe Freundinnen und Freunde des Puppentheater-Museums Berlin,

ein herzliches Dankeschön an Euch alle für die großartige Unterstützung, die Ihr uns seit dem Bekanntwerden der Fördermittelkürzungen im November 2023 zukommen lassen habt!

Wir haben für das Museum 2024 über 20.000,- € Spenden von Euch erhalten. Zusätzlich gab es wunderbare Benefizaufführungen und Solidaritätsveranstaltungen vieler befreundeter Künstler und Künstlerinnen.

Insgesamt hatten wir im vergangenen Jahr über 90 Veranstaltungen, darüber hinaus viele spielerische Führungen, Kindergeburtstage, Workshops und Seminare.

2024 stieg unsere Besucherzahl auf 3500.

Und wir konnten, dank Eurer Unterstützung, noch mal erfolgreich an den Veranstaltungen „48 Stunden Neukölln“, „Lange Nacht der Museen“ und „Berliner Märchentage“ teil nehmen.

Es ist uns auch geglückt, neue Kooperationen zum Beispiel mit dem Landesmusikrat einzugehen.

Viele neue und internationale KünstlerInnen haben unser Haus erstmalig mit ihren Aufführungen erfreut und gehören mit Ihren Inszenierungen nun zu unserem Repertoire. Aktuell laufen drei neue Ausstellungen zum Thema zeitgenössisches Figurentheater in unseren Ausstellungsräumen auf unserer Galerieetage. Unser Angebot an praktischen und theoretischen Workshops für Erwachsene und Kinder werden sehr gut angenommen.

Unsere laufende Workshopreihe „Schritte zur Theaterfigur“ hat uns viele Teilnehmende aus der ganzen Welt beschert, die dem Museum darüber hinaus auch solidarisch und ehrenamtlich verbunden bleiben.

Uwe Framenau und Georg Jenisch haben vor Ort ein neues Ensemble gegründet und erarbeiten momentan gemeinsam im Museum eine Inszenierung von Shakespeares Sonetten, die zum 30. Jubiläum unseres Hauses hier am 28.03.2025 Premiere hat.

Im April 2024 gab es dann, dank einer Förderzusage des Bezirksamts Neukölln Fachbereich Kultur für 9 Monate wieder Hoffnung auf eine Zukunft. Auch unsere Vermieterin, die „Stadt und Land Wohnbauten GmbH“ verzichtete auf die anstehende Mieterhöhung und verlängerte den Vertrag mit uns bis April 2025.

Dann, mit Bekanntgabe der Berliner Kürzungsliste, die gerade auch im Kulturbereich Streichungen vorsieht, war unsere Enttäuschung groß. Und nun, nach Informationen des Bezirksamts Neukölln Fachbereich Kultur, dürfen wir in diesem Jahr mit keiner öffentlichen Förderung mehr rechnen.

Doch trotz allem Zuspruch und aller Mühe können wir die für den Erhalt des Puppentheater-Museums notwendigen Mittel in Höhe von 50.000 € pro Jahr nicht erwirtschaften.

Dies bedeutet nichts anderes als die Schließung des Puppentheater-Museums in Neukölln und das endgültige Aus Ende April im dreißigsten Jahr unseres Bestehens.

Unsere letzte Hoffnung wären Sponsoren und Kooperationen, die uns durch ihre Solidarität langfristige Planungssicherheit gewährleisten.

Es ist beschämend, dass keine öffentlichen Mittel für den Erhalt des Puppentheater-Museums mehr zur Verfügung stehen. Denn hier geht es nicht allein um die Bewahrung eines immateriellen Kulturerbes, um Tradition in Kunst, Theater und Handwerk.

Es geht besonders um Kinder und Jugendliche, um Zugang zu Kultur für Alle, ohne soziale Einschränkungen und um eines der erfolgreichsten Projekte zur Integration durch kulturelle Teilhabe und Bildung in unserem Bezirk und weit darüber hinaus.

Der Erhalt dieser Institution ist eine gesellschaftliche Aufgabe! Deshalb leisten wir den größten Teil unserer täglichen Arbeit ehrenamtlich. Und deshalb wollen wir mit Euch kämpfen, damit Kultur in Berlin eine Zukunft hat!

#BerlinIstKultur – Kulturabbau verhindern!

Puppentheater-Museum Berlin e.V. Kontoverbindung