Das Figurentheater von Georg Jenisch – Poesie des belebten Bildwerks
Die Theaterfiguren des bildenden Künstlers Georg Jenisch leben von ihrer ausgeprägten Symbolhaftigkeit. In keinen Moment verleugnen sie ihre Künstlichkeit, vielmehr wirken und agieren sie aus ihr heraus.
Die Stabpuppen und Marionetten werden meist offen, von dahinter stehenden Spielern animiert. Sie sind „beseelte“ Gegenstände, totes Material was zum Leben gerät. Ihre kunstfertigen Bewegung sind zu großen Gesten stilisiert, die an nie zu ende erzählte Rätselsprüche erinnern. Für Georg Jenisch ist alles konkret ausformulierte, dem Figurentheater fremd. Ein Grund warum er in seinen Inszenierungen fast ausschließlich der Musik und nur in den seltensten Fällen dem Wort vertraut.
Er nennt es gerne „emblematische Dramaturgie“. Damit öffnet er eine Grenze zwischen Mechanismus und beseeltem Dasein. Er erzielt mit den von ihm entworfenen und gebauten Figuren , ihrer Anmut und stilierten Wirklichkeit eine beinnahe körperlichen Poesie. Dieses belebte Bildwerk ist „Schau“-Spiel im wahrsten Sinn des Wortes. An eine existierende Realität wird nur im Entfernten erinnert.